Mit Hilfe unserer entwicklungsbegleitenden Messtechnik, können wir Störer gezielt eingrenzen bzw. Bereiche in denen Störungen eingekoppelt werden können lokalisieren. Das spart Zeit, da wir nicht nach den Umbaumaßnahmen den kompletten EMV Test durchführen müssen. Wir kommen mit diesen speziellen Tests schneller zu einem Ergebnis.
Störeridentifikation - mit Nahfeldsonden
Ausgangssituation:
Bei der EMV-Prüfung auf leitungsgebundene Störaussendungen oder Gehäusestörstrahlungen wurden zu hohe Pegel der Störaussendungen gemessen.
Vorgehensweise:
Zum weiteren Eingrenzen und Identifizieren kommt unser "Messplatz Störaussendung" zum Einsatz, entweder direkt am Arbeitsplatz mit Hilfe des mobilen Schirmzeltes oder in der Schirmkabine.
Als wichtiger Anhaltspunkt dienen dabei die gemessenen Störfrequenzen, weil diese z.T. schon Rückschlüsse auf die verursachenden Schaltungsteile geben können, da bei einigen die normalen Betriebsfrequenzen bekannt sein sollten (Schaltnetzteile, Oszillatoren, DC/DC-Wandler) oder deren Vielfache als Oberschwingungen.
Mit Hilfe der verschiedenen Nahfeld-Sonden-Aufsätze auf den Messleitungen des Spectrum Analyzers haben wir nun die Möglichkeit, der Störaussendung über die Bauelemente und Leiterzüge zu folgen und den Störer zu ermitteln.
Erfahrungen:
Von der Art des aufgefundenen Störers (Gleichtakt oder Gegentakt) hängt es ab, ob ein alternatives Bauelement, eine geeignete EMV-gerechte Beschaltung oder eine Veränderung im Layout Abhilfe schaffen kann.
Durch die Anwendung von verschiedenen Methoden der Entstörung und die Auswahl von verschiedenen Bauteilen wird das EMV Verhalten schrittweise verbessert.
Durch die entwicklungsbegleitenden Messungen bekommt man schnell einen Überblick, ob die Maßnahme erfolgreich war.
Idealerweise sollten die Störungen direkt an Ort und Stelle ihres Entstehens verhindert werden. Gelingt dies nicht, muss man versuchen die Störabstrahlung durch eine entsprechende Beschaltung wirkungsvoll zu bedämpfen.
Ziel ist, durch ein entsprechendes EMV-gerechtes Design, Störungen erst gar nicht entstehen zu lassen bzw. durch kurze Leitungslängen und Dämpfungsglieder die Auskoppelmöglichkeit zu behindern.
Schwachstellenidentifikation - mit Feldquellenset
Ausgangssituation:
Bei den EMV-Prüfungen der kompletten Baugruppe auf Störfestigkeit sind Funktionsfehler oder sogar Ausfälle aufgetreten.
Vorgehensweise:
Ziel es nun, die dafür verantwortliche Schwachstelle(n) innerhalb der Baugruppe aufzuspüren.
Mit dem "Feldquellen-Sondensatz" haben wir die Möglichkeit, Störungen gezielt auf die Baugruppe zu geben.
Diese Feldquellen können dann von Hand dicht über die Bauelemente und Leiterzüge des Prüflings geführt werden, um den Funktionsfehler bzw. Ausfall zu reproduzieren.
Erfahrungen:
Hier gilt es, besonders störempfindliche Bereiche im Gerät zu lokalisieren und gegen Störeinflüsse zu immunisieren. Bereits beim Gehäusedesign und bei der internen Verdrahtung kann man dafür sorgen, das Störimpulse, wie z.B. ESD-Impulse,
gar nicht erst den Weg auf die Leiterplatte finden. Sind sie erstmal eingekoppelt hat man es schwer, den Impuls abzuleiten oder zu bedämpfen.
Ein weiteres wichtiges Thema ist der Aufbau der Leiterplatte. Nur mit einem EMV-gerechten Design kann man verhindern, dass äußere Störer die Signalleitungen beeinflussen und das Grät schlimmstenfalls abstürzt.